Ehrbare Kaufleute und ein kleiner Krieg auf der Venus by Frederik Pohl
Autor:Frederik Pohl
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: sf
veröffentlicht: 1984-12-31T20:00:00+00:00
Tarbs Sturz
I
Ich wuÃte, daà ich diese Reservepapiere im College nicht hatte unterzeichnen sollen, aber wer konnte denn ahnen, daà sie es ernst nehmen würden? Wenn Sie zehn Jahre alt sind, schlieÃen Sie sich den Junior-Werbetextern an. Wenn Sie fünfzehn sind, ist es die Kleine Merchandising-Liga. Im College ist es die Reserve. Jeder tut es. Es gibt zwei Gutpunkte pro Semester, und man muà nicht Englische Literatur belegen. Alle smarten Studenten entdeckten es als Blitzkurs.
Aber für jemanden, der Pech gehabt hatte, jemanden wie mich, war es gar nicht mehr so smart...
Wenn ich einen klaren Kopf bewahrt hätte, hätte ich einen Weg zu entkommen gefunden - vielleicht Mitzi aufsuchen und um einen Job kriechen - vielleicht einen netten Arzt finden, der mir half, bei der Tauglichkeitsuntersuchung durchzufallen. Vielleicht Selbstmord. Was ich dann tatsächlich tat, lag am dichtesten bei Option 3. Ich ging auf eine Moke-Sauftour, spritzte das Zeug mit Vodd-Quor und wachte auf einem Truppentransport auf. Ich hatte nicht die geringste Erinnerung daran, mich zum Dienst gemeldet zu haben, und kaum eine an das, was sich als die achtundvierzig Stunden davor herausstellte. Ein totaler Blackout.
Und ein totaler Kater. Mir blieb keine Zeit, die unerquicklichen Nöte des Reisens nach Militärart zu würdigen, weil ich zu sehr von den innerlichen Nöten meines eigenen Kopfes in Anspruch genommen war. Ich war gerade wieder fähig, die Augen zu öffnen, ohne auf der Stelle zu sterben, als sie mich und fünfhundert andere in Camp Rubicam, Norddakota, zu einem zweiwöchigen Auffrischuagslehrgang für Offiziere ausluden. Er bestand hauptsächlich daraus, daà uns gesagt wurde, wir täten die ehrenwerteste Arbeit der Gesellschaft, plus Drill in geschlossener Ordnung. Dann hieà es, packt eure Tastatur ein, hängt euren Diskettentornister um, alle an Bord für eine Felddienstübung.
Felddienstübung - Ich würde äuÃerst ungern einen richtigen Krieg mitmachen.
Der erste Truppentransport war die reinste Hölle gewesen. Dieser war fast genauso, nur daà er viele Stunden länger dauerte und ich ihn stocknüchtern überstehen muÃte. Kein Essen. Keine Toiletten. Kein Platz zum Beinevertreten auÃerhalb des Kokons, in dem man "ruhen" sollte. Nichts zu trinken auÃer Wasser - und das Wasser war so dicht an schierster Ozean-Salzbrühe, wie man gehen konnte, ohne tatsächlich das Gesetz zu brechen. Das schlimmste aber war, daà wir nicht wuÃten, wie lange es dauern würde. Einige glaubten, es ginge den ganzen Weg bis nach Hyperion, um den Arbeitern in den Gasgruben eine Lektion zu erteilen. Ich hätte das vielleicht auch gedacht, wenn der Transporter nicht nur Tragflächen und Strahlrohre gehabt hätte. Keine Raketen. Keine Raumfahrt demnach; also muÃte es irgendwo auf der Erde sein.
Aber wo? Die Gerüchte, die durch die stinkende Luft von Koje zu Koje schwirrten, sagten Australien - nein; Chile - nein, mit Sicherheit nein; jemand hatte gehört, wie der Wachoffizier zum Flugingenieur definitiv Island gesagt hatte.
Am Ende landeten wir in der Wüste Gobi.
Mit unserem Gepäck und unseren platzenden Blasen drängten wir uns aus dem Transporter und stellten und zum Abzählen in einer Reihe auf. Als erstes bemerkten wir, daà es heià war. Als zweites, daà es trocken war. Ich meine nicht die durchschnittliche Trockenheit sommerlicher Hitzeperioden, ich meine trocken.
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